Mein Steckbrief
Geflügellandwirt S., Landkreis Neu-Ulm
1) Seit wann betreiben Sie Ihren Hof?
Ich arbeite seit meiner Kindheit auf dem elterlichen Hof mit, der seit ca. 200 Jahren in nun sechster Generation geführt wird. Nach meiner Ausbildung zum Landwirtschafts-meister habe ich 1996 den Betrieb meiner Eltern übernommen. Im Jahr 2000 habe ich mit der Hähnchenaufzucht begonnen. Sie sollte neben der 30-köpfigen Milchviehherde das zweite Standbein sein. Sechs Jahre später haben wir aus arbeitswirtschaftlichen Gründen die Milchviehherde aufgegeben und einen zweiten Hähnchenstall gebaut.
2) Was ist das Besondere für Sie an der Hähnchenaufzucht?
Das Privathof-Geflügel-Programm passt sehr gut zur Struktur meines Familien-betriebes. Dass es den Tieren, für die ich verantwortlich bin, gut geht, war mir schon immer ein großes Anliegen. Dies kann ich im Rahmen dieses Konzeptes noch besser umsetzen.
3) Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung in der Landwirtschaft?
Der Strukturwandel in der Landwirtschaft (größere Einheiten) wird sich fortsetzen. Tierschutz ist sehr wichtig. Ich bin von diesem System sehr überzeugt. Darum sehe ich das Privathof-Konzept als Chance für den Familienbetrieb.
4) Womit beschäftigen Sie sich neben der Hähnchenaufzucht sonst noch?
Ich bin ein absoluter Familienmensch. Mit meiner Frau Gaby habe ich vier Kinder im Alter von 5 bis 13 Jahren. Meine Hobbys sind die Blasmusik und Skifahren. Außerdem bin ich in vielen verschiedenen Gremien ehrenamtlich tätig, wie z.B. im Vorstand des Maschinenring Günzburg/Neu-Ulm oder der Erzeugergemeinschaft für Geflügel. Insgesamt betreibe ich 65 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, davon sind 54 ha Ackerland.
Hähnchenhaltung
Unsere Hähnchen ziehen wir in Ställen in Bodenhaltung auf.
Die Besatzdichte ist in Deutschland in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung gesetzlich geregelt und liegt bei 35 kg (Leichtmast) beziehungsweise 39 kg (Schwermast) pro m². Diese Werte liegen unterhalb der EU Richtlinie.
Wir schaffen naturnahe Bedingungen:
natürliche Einstreu, reguliertes Stallklima, Rücksichtnahme auf den Biorhythmus der Tiere durch Einhaltung von Nachtruhephasen, u.v.m.
Im Stall für die Hähnchenhaltung befindet sich eine Waage, die das Gewicht der Tiere erfasst. Das ist wichtig, da wir so den Gesundheitszustand kontrollieren können. Zudem stellen wir sicher, dass das zugelassene maximale Gewicht pro m² nicht überschritten wird.
Frisches Trinkwasser ist leicht zugänglich im Stall verteilt verfügbar.
Eigene Elterntiere, Brütereien sowie Futtermittel aus eigenen und zertifizierten Werken
Dank eines intensiven Schutzimpfungsprogramms unserer Elterntiere und strengen Hygienemaßnahmen in unseren Brütereien stellen wir sicher, dass die WIESENHOF Partnerlandwirte gesunde und widerstandsfähige Küken aufziehen. So wird ein notwendiger Medikamenteneinsatz in der Aufzucht minimiert.
Unsere Futtermittelwerke stellen in Deutschland zertifiziert nachhaltiges Futter her. Es ist garantiert salmonellenfrei und nicht gentechnisch verändert.
Stallbesuch
Lernen Sie unsere Landwirte persönlich kennen!
Sie wollen unsere Landwirte näher kennenlernen? Möchten mehr über die tägliche Arbeit von Landwirten wissen und sich ein eigenes Bild über die moderne Geflügelaufzucht machen? Dann kommen Sie uns besuchen! Unsere Führungen dauern ca. 2,5 Stunden und finden werktags statt. Selbstverständlich sind sie kostenlos.
Aus organisatorischen Gründen können wir Stallbesuche nur für Gruppen mit einer Größe von 8-20 Personen durchführen. Füllen Sie einfach das Anmeldeformular aus und schicken Sie es los. Wir melden uns dann bei Ihnen mit einem Terminvorschlag.
Besuchsberichte
WIESENHOF Stallbesuch im Landkreis Diepholz
Visbek im März 2016. Geflügel aus deutscher Aufzucht, dafür steht WIESENHOF. Was das alles beinhaltet, wollten Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des Gymnasiums Nordenham von uns wissen. 30 Schülerinnen und Schüler besuchten im Landkreis Vechta und Diepholz einen Mast- und Elterntierstall von Wiesenhof. Viele betraten zum ersten Mal einen Stall und lernten zunächst die strengen Hygienevorschriften kennen: Hände mussten desinfiziert, Overalls übergezogen, Haarnetze aufgesetzt und Schuhüberzieher angezogen werden. Dann noch eine kurze Erklärung, wie man sich in einem Geflügelstall zu verhalten hat und los ging´s
Mitten drin statt nur dabei – unter diesem Motto konnten sich die Schülerinnen und Schüler im Stall die Hähnchen ausführlich anschauen. Und Fragen zur Aufzucht stellen. Wie lange werden die Hähnchen aufgezogen? Welches Futter bekommen sie? Wie groß ist so ein Stall eigentlich? Und wie viele Hähnchen passen hinein? Wo kommen die Eier her? Zur Aufzucht von Hähnchen gehört halt nicht nur ein großer Stall und Futter. Nein, man muss auch hinter der Sache stehen und mit viel Leidenschaft die Tiere großziehen.