Mein Steckbrief
Geflügellandwirt B., Kreis Cloppenburg
1) Seit wann betreiben Sie den Hof?
Unsere Familie betreibt den Hof in der 11. Generation. Bereits im 16. Jahrhundert wurde er urkundlich erwähnt. Den landwirtschaftlichen Betrieb führen mein Vater und ich gemeinschaftlich. Neben dem Ackerbau waren wir ursprünglich nur in der Sauen- und Mastschweinehaltung tätig. 1992 begann dann mein Vater mit der Entenhaltung. Zunächst hatten wir Moschusenten und später wechselten wir auf die Pekingente.
2) Wie sieht ihr Familienleben auf dem Hof aus?
Wir leben gemeinsam mit drei Generationen auf unserem Hof. Seit einigen Jahren bilden wir auf unserem Betrieb aus. Die Auszubildenden erwerben ein breit gefächertes Wissen aufgrund der unterschiedlichen Betriebszweige. Unsere Familie sowie auch die Auszubildenden sind in unserer täglichen Arbeit eingebunden und erledigen verantwortungsbewusst die abwechslungsreichen Tätigkeiten. Ein gemeinsames Mittagessen findet täglich statt und wir halten es für wichtig, da auch das zu einem guten Informationsaustausch führt.
3) Seit wann ziehen Sie Enten für WIESENHOF auf?
Seit 2014 sind wir für WIESENHOF in der Entenaufzucht tätig.
4) Erzählen Sie uns von der Entenaufzucht.
Auf unserem landwirtschaftlichen Betrieb befinden sich zwei voneinander getrennte Stallanlagen. Es handelt sich um einen Entenaufzuchtstall und einen Entenmaststall. Da der Aufzuchtstall etwas kleiner ist, kann zum einen die Temperatur nach Bedarf der Tiere besser reguliert werden und zum anderen das Futter- sowie Wasserangebot. Nach 14 Tagen im Aufzuchtstall kommen die Enten in den größeren Stall. Dort verfügen sie über ein zusätzliches Wasserangebot zur Befiederungspflege und über größere Futterschalen. Durch die spezielle Bauweise sowie mithilfe von technischen Anlagen stellen wir eine optimale Luft- und Wärmezufuhr sicher. Dreimal täglich schaue ich nach den Enten im Stall. Dabei kontrolliere ich das Futter- und Wasserangebot, die Luft- und Wärmezufuhr sowie den Gesundheitszustand der Herde. Das tägliche Einstreuen von frischem Stroh gehört auch mit dazu, dass sich die Enten wohl fühlen. Dieses Wohlbefinden der Enten steht für uns im Vordergrund und die ganze Familie hat viel Freude an der Arbeit.
5) Welche zusätzlichen landwirtschaftlichen Aktivitäten betreiben Sie?
Neben der Entenhaltung betreiben wir die Schweinemast, den Ackerbau sowie eine Biogasanlage in Kooperation mit einem Partner.
Entenhaltung
Bei Pekingenten werden traditionell nicht die Schnäbel gekürzt. Sie stammen ursprünglich von der Stockente ab, sind aber im Gegensatz zu ihrer Stammform flugunfähig. Durch die weit hinten am Körper befindlichen Beine ergibt sich ihr typischer Watschelgang.
Gehalten werden sie z.T. in so genannten Louisiana-Ställen. Das sind Ställe mit offenen Fensterbändern, die wir mit Hilfe von Planen verschatten können.
Bei geschlossenen Ställen fällt das Licht durch Fenster ein, bzw. es wird über künstliche Beleuchtung ein natürlicher Tag-/Nachtrhythmus geschaffen.
Pekingenten werden während ihrer Aufzucht in zwei unterschiedlichen Ställen gehalten
In den ersten zwei Wochen werden sie von unseren Partnerlandwirten in einem Stall gehalten, in dem sie noch mehr Zugang zu Trinkwasser und Futter haben. Das ist wichtig, da sie zunächst lernen müssen, sich im Stall zu orientieren. Dieser Stall ist zudem wärmer temperiert, da sich das Gefieder der Enten noch entwickeln muss.
Anschließend befinden sich die Tiere bis zu ihrer Schlachtung mit rund 40 Tagen in einem Stall, in dem sie Zugang zu Wasser haben. Als Wassertiere lieben sie den Umgang mit Wasser und benötigen es zur Pflege. Erpel und Enten werden übrigens gemeinsam gehalten. Die Besatzdichte liegt bei max. 20 kg/m².
Unsere tägliche Verantwortung
Unsere Landwirte stellen sicher, dass die Enten jederzeit Zugang zu frischem Trinkwasser und Futter haben. Das Futter stammt aus unseren eigenen Futtermittelwerken.
Unsere Enten werden mit Beschäftigungsmaterial versorgt. Das täglich frisch eingestreute Stroh ist von den Tieren veränderbar und stimuliert die Nahrungssuche.
Dreimal täglich kontrollieren unsere Landwirte den Stall für Entenhaltung. Dabei wird u.a. der Gesamteindruck der Herde, deren Futter- und Wasseraufnahme, die Mobilität der Tiere oder auch die Beschaffenheit der Haut und des Gefieders überprüft.
Unser Wasserangebot: Trichterförmige Schalen oder Flachbecken
Stallbesuch
Lernen Sie unsere Landwirte persönlich kennen!
Sie wollen unsere Landwirte näher kennenlernen? Möchten mehr über die tägliche Arbeit von Landwirten wissen und sich ein eigenes Bild über die moderne Geflügelaufzucht machen? Dann kommen Sie uns besuchen! Unsere Führungen dauern ca. 2,5 Stunden und finden werktags statt. Selbstverständlich sind sie kostenlos.
Aus organisatorischen Gründen können wir Stallbesuche nur für Gruppen mit einer Größe von 8-20 Personen durchführen. Füllen Sie einfach das Anmeldeformular aus und schicken Sie es los. Wir melden uns dann bei Ihnen mit einem Terminvorschlag.
Besuchsberichte
WIESENHOF Stallbesuch im Landkreis Diepholz
Visbek im März 2016. Geflügel aus deutscher Aufzucht, dafür steht WIESENHOF. Was das alles beinhaltet, wollten Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des Gymnasiums Nordenham von uns wissen. 30 Schülerinnen und Schüler besuchten im Landkreis Vechta und Diepholz einen Mast- und Elterntierstall von Wiesenhof. Viele betraten zum ersten Mal einen Stall und lernten zunächst die strengen Hygienevorschriften kennen: Hände mussten desinfiziert, Overalls übergezogen, Haarnetze aufgesetzt und Schuhüberzieher angezogen werden. Dann noch eine kurze Erklärung, wie man sich in einem Geflügelstall zu verhalten hat und los ging´s
Mitten drin statt nur dabei – unter diesem Motto konnten sich die Schülerinnen und Schüler im Stall die Hähnchen ausführlich anschauen. Und Fragen zur Aufzucht stellen. Wie lange werden die Hähnchen aufgezogen? Welches Futter bekommen sie? Wie groß ist so ein Stall eigentlich? Und wie viele Hähnchen passen hinein? Wo kommen die Eier her? Zur Aufzucht von Hähnchen gehört halt nicht nur ein großer Stall und Futter. Nein, man muss auch hinter der Sache stehen und mit viel Leidenschaft die Tiere großziehen.