Mein Steckbrief
Geflügellandwirt M., Landkreis Emsland
1) Seit wann betreiben Sie den Hof? In wievielter Generation tun Sie dieses? In welchem Jahr hat die erste Generation den Betrieb aufgenommen? Immer Hähnchen? Was vorher?
Der Hof wurde 1652 als Hof Möhlenkamp erstmals erwähnt. Seit 1924 als Hof Möhlenkamp-Röttger. Ich habe den Hof 1995 nach dem Tod meines Vaters übernommen. Wir betreiben den Hof nun in der 15. Generation. Die Hähnchen seit 1997. Vorher Kühe, Bullen, Schweine und 20 Hühner. Durch den Sturm Kyrill am 18.01.2007 änderte sich das Hofbild gravierend, da das alte Wirtschaftsgebäude völlig zerstört wurde und seitdem nur noch Hähnchenmast betrieben wird. Weiter betreiben wir Ackerbau.
2) Wie sieht ihr Familienleben auf dem Hof aus?
Ich kümmere mich um die Ställe, Hof und den Ackerbau. Meine Frau kümmert sich um Garten, Haushalt und Büroarbeit. Wir haben drei Söhne. Wir sind ein Familienbetrieb. Neben den Eltern packen auch die Kinder nach der Schule gerne auf dem Hof mit an. Mit dem Mittagessen wird bis 14.00 Uhr gewartet, damit wir gemeinsam essen können. Die beiden jüngsten Söhne gehen noch zum Gymnasium und der Älteste besucht nach landwirtschaftlichem Abitur und abgeschlossener landwirtschaftlicher Lehre zurzeit die Landvolkhochschule in Oesede zum Winterseminar. Am Wochenende fiebern wir gemeinsam mit dem SV Werder Bremen und dem SV Meppen mit.
3) Seit wann ziehen Sie Geflügel für WIESENHOF auf?
Seit Oktober 1997 Stall 1, 2003 Stall 2, 2009 Stall 3.
4) Erzählen Sie uns von der Hähnchenaufzucht.
Gerhard: „Mir macht die Hähnchenmast viel Spaß. Meine Gesundheit hat sich durch die geänderte Viehhaltung verbessert. Ich habe eine Rinderhaarallergie und da ich nicht mehr mit Rindern in Kontakt komme, hat sich mein Asthma gebessert. Durch die Hähnchenmast konnten wir die Existenz des Betriebes sichern. Ich versuche jedes einzelne Tier aufzuziehen. Man hat mir mal gesagt: „Sie kennen jedes einzelne Tier mit Namen“. Sobald Tiere auf dem Hof sind, bin ich auch vor Ort. Vor Jahren hatten wir mal ein ganz schwarzes Küken im Stall. Dieses wurde von den anderen Tieren immer gemobbt und getrieben (wie bei den Menschen). Selbst die Fangkolonne hat es nicht entdeckt beim Ausstallen. Es bekam dann bei einem befreundeten Hühnerhalter das Gnadenbrot. Ich trage eigentlich immer rote Overalls im Stall. Als ich einmal im Durchgang von rot auf grün wechselte waren die Hähnchen ganz schreckhaft und verwirrt. Ich habe mir daraufhin meinen roten Overall zurückgeholt.
5) Welche zusätzlichen landwirtschaftlichen Aktivitäten betreiben Sie?
Wir betreiben noch Ackerbau: Getreide und Mais.
Hähnchenhaltung
Unsere Hähnchen ziehen wir in Ställen in Bodenhaltung auf.
Die Besatzdichte ist in Deutschland in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung gesetzlich geregelt und liegt bei 35 kg (Leichtmast) beziehungsweise 39 kg (Schwermast) pro m². Diese Werte liegen unterhalb der EU Richtlinie.
Wir schaffen naturnahe Bedingungen:
natürliche Einstreu, reguliertes Stallklima, Rücksichtnahme auf den Biorhythmus der Tiere durch Einhaltung von Nachtruhephasen, u.v.m.
Im Stall für die Hähnchenhaltung befindet sich eine Waage, die das Gewicht der Tiere erfasst. Das ist wichtig, da wir so den Gesundheitszustand kontrollieren können. Zudem stellen wir sicher, dass das zugelassene maximale Gewicht pro m² nicht überschritten wird.
Frisches Trinkwasser ist leicht zugänglich im Stall verteilt verfügbar.
Eigene Elterntiere, Brütereien sowie Futtermittel aus eigenen und zertifizierten Werken
Dank eines intensiven Schutzimpfungsprogramms unserer Elterntiere und strengen Hygienemaßnahmen in unseren Brütereien stellen wir sicher, dass die WIESENHOF Partnerlandwirte gesunde und widerstandsfähige Küken aufziehen. So wird ein notwendiger Medikamenteneinsatz in der Aufzucht minimiert.
Unsere Futtermittelwerke stellen in Deutschland zertifiziert nachhaltiges Futter her. Es ist garantiert salmonellenfrei und nicht gentechnisch verändert.
Stallbesuch
Lernen Sie unsere Landwirte persönlich kennen!
Sie wollen unsere Landwirte näher kennenlernen? Möchten mehr über die tägliche Arbeit von Landwirten wissen und sich ein eigenes Bild über die moderne Geflügelaufzucht machen? Dann kommen Sie uns besuchen! Unsere Führungen dauern ca. 2,5 Stunden und finden werktags statt. Selbstverständlich sind sie kostenlos.
Aus organisatorischen Gründen können wir Stallbesuche nur für Gruppen mit einer Größe von 8-20 Personen durchführen. Füllen Sie einfach das Anmeldeformular aus und schicken Sie es los. Wir melden uns dann bei Ihnen mit einem Terminvorschlag.
Besuchsberichte
WIESENHOF Stallbesuch im Landkreis Diepholz
Visbek im März 2016. Geflügel aus deutscher Aufzucht, dafür steht WIESENHOF. Was das alles beinhaltet, wollten Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des Gymnasiums Nordenham von uns wissen. 30 Schülerinnen und Schüler besuchten im Landkreis Vechta und Diepholz einen Mast- und Elterntierstall von Wiesenhof. Viele betraten zum ersten Mal einen Stall und lernten zunächst die strengen Hygienevorschriften kennen: Hände mussten desinfiziert, Overalls übergezogen, Haarnetze aufgesetzt und Schuhüberzieher angezogen werden. Dann noch eine kurze Erklärung, wie man sich in einem Geflügelstall zu verhalten hat und los ging´s
Mitten drin statt nur dabei – unter diesem Motto konnten sich die Schülerinnen und Schüler im Stall die Hähnchen ausführlich anschauen. Und Fragen zur Aufzucht stellen. Wie lange werden die Hähnchen aufgezogen? Welches Futter bekommen sie? Wie groß ist so ein Stall eigentlich? Und wie viele Hähnchen passen hinein? Wo kommen die Eier her? Zur Aufzucht von Hähnchen gehört halt nicht nur ein großer Stall und Futter. Nein, man muss auch hinter der Sache stehen und mit viel Leidenschaft die Tiere großziehen.